In der Wüste fand ich Antwort auf all meine Fragen.
Wilfred Thesiger
Ich fand eine Freiheit, wie sie in der Zivilisation unerreichbar ist,
fand ein Leben ohne Zwang und Besitz,
wo alles Unnötige nur Ballast ist.
Bereits als Kind war Neugier meine hervorstechendste Eigenschaft und ich hielt die Enge der Großstadt nur schwer aus. Jede freie Minute verbrachte ich draußen; schon immer war ich ein Suchender und im Herzen wohl auch Nomade. Bevor ich reif für die Wüste war, ist das Meer Ort meiner Sehnsucht gewesen. Mehrmals im Jahr brauchte ich die unverstellte Weitsicht zum Horizont. In Berlin, wo ich aufwuchs, endete der Blick zumeist an der nächsten Hausmauer.
Dann kam die erste Wüstenreise. Mit dem Motorrad. Das war ein großes Projekt, denn zunächst musste das Fahrzeug den Anforderungen einer Saharadurchquerung angepasst werden. Das Fahren im Sand war abenteuerlich, doch schnell merkte ich, dass die intensivsten Momente diejenigen waren, wenn das Motorrad abgestellt und ich zu Fuß unterwegs war. Der nächste Wüstentrip, das war klar, würde zu Fuß sein. Genauso wie es die Nomaden seit Tausenden von Jahren machen.